Jan Kowalzig von Oxfam sieht im finalen Entwurf ein starkes Signal. Die Länder erkennen an, dass 2 Grad als Obergrenze der Erderwärmung nicht ausreichen und die Abkehr von fossilen Brennstoffen unausweichlich ist. Dafür ist er von den finanziellen Zusagen enttäuscht – und er muss eingestehen: Seine Wette über das Gipfelende wird er verlieren.
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Rendezvous mit: Patrick Cage
Das neue globale Klimaabkommen, das kurz vor dem Abschluss steht, wird wohl „Paris Agreement“ heißen. Deshalb hat das Team um Patrick Cage diese Internetadresse reserviert und liefert auf der Seite regelmäßig Updates zum Verhandlungsstand. Der Knackpunkt aus seiner Sicht ist die Neuverteilung von Verantwortung: Wenn in Zukunft nicht mehr strikt zwischen Industrie- und Entwicklungsländern unterschieden würde, müssten auch Indien oder Saudi-Arabien ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Rendezvous mit: Anders Levermann
Es wird spannend auf dem Klimagipfel, die Verhandlungen gehen in die nächste Nachtrunde. Im Vertragsentwurf von Donnerstagabend stehen tatsächlich beide Zahlen: 2 und 1,5 Grad. Der Text sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad und möglichst unter 1,5 Grad vor. Für den Meeresspiegel mache es einen Riesenunterschied, auf welche Zahl sich die Staaten festlegen, sagt Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.